UnterstĂŒtzt von der rassistischsten aller deutschen Bundesregierungen tobt sich die rassistischste Regierung des zionistischen Apartheidsstaates derzeit in Gaza aus und rĂ€cht sich fĂŒr eine Situation, die sie selbst herbeigefĂŒhrt hat. Schon Bibis Vater Ben-Zion sehnte sich nach einem GroĂisrael, das im wesentlichen alle arabischen Staaten ersetzen wĂŒrde. Sein Sohn wĂŒrde dies gerne noch zu Lebzeiten umsetzen, wobei ihm ein selbstgeschaffenes Monster namens Hamas hilfreich zur Seite stehen wird.
Eine der wenigen verheiĂungsvollen Zukunftsvisionen der PalĂ€stinenser wĂ€re eine PLO-gefĂŒhrte Regierung unter Jassir Arafat mit Edward Said als AuĂenminister gewesen. Diese Utopie jedoch war der direkte Alptraum der Zionisten, denn ein international anerkannter und womöglich gar florierender Staat PalĂ€stina inmitten des zuvor erfolgreich durch Diebstahl und UnterdrĂŒckung gewachsenen israelischen Staatsgebietes passte so gar nicht in die gröĂenwahnsinnigen Vorstellungen Ben-Zion Netanjahus und seiner Gefolgsleute.
Arik Scharon lieĂ Anfang 2002 das BĂŒro Arafats von Panzern umstellen, deren Kanonen sich direkt auf den PalĂ€stinenservertreter richteten. Im Juni 2002 schlieĂlich wurde das GebĂ€ude zerstört, gut zwei Jahre spĂ€ter kam Arafat unter fragwĂŒrdigen UmstĂ€nden ums Leben, mutmaĂlich vom israelischen Geheimdienst mit Polonium 210 vergiftet. Die Rechnung Israels ging auf, die Organisation zur Befreiung PalĂ€stinas hatte ihre Galionsfigur verloren und starb einen langsamen Tod. Fortan war nicht mehr die weltliche PLO, sondern der Wunschkandidat Israels, die fundamentalistische Hamas Ansprechpartner in Sachen PalĂ€stina: der perfekte Feind.
Scharon prĂ€sentierte 2004 konsequenterweise seinen Plan eines einseitigen und international nicht abgestimmten TeilrĂŒckzugs aus den besetzten palĂ€stinensischen Gebieten. Der nicht zuletzt dank Scharons innerparteilichen Konkurrenten Bibi Netanjahu immer weiter verwĂ€sserte Abzugsplan wurde Mitte August 2005 schlieĂlich umgesetzt. Der von Netanjahu politisch geschwĂ€chte Scharon trat zwei Monate spĂ€ter als Premierminister zurĂŒck und beendete seine Mitgliedschaft in der Likud-Partei. Im Verlauf der GrĂŒndung seiner neuen Partei namens Kadima erlitt Scharon einen Schlaganfall, wurde infolgedessen in einem Wachkoma gehalten und verstarb schlieĂlich offiziell am 11 Januar 2014.
Ăhnlich der Vater-Sohn-Beziehung von George und George W. Bush in Sachen Irak-Vendetta handelt es sich auch im Falle Ben-Zion und Bibi Netanjahu um die Tilgung offener Rechnungen, die der Sohn aus unerfindlichen GrĂŒnden nicht aus seiner genetischen Programmierung zu löschen imstande ist. So wie Klein-Annalena aufgrund groĂmĂŒtterlicher Indoktrinierung gerne Russland ruiniert hĂ€tte, will Klein-Bibi immer noch sĂ€mtliche Araber vertreiben, auslöschen oder zumindest unterjochen. Es ist ein persönlicher Kampf, ein persönlicher permanenter Racheakt, eine Lebensaufgabe.
Wie bei den meisten verwirrten Existenzen dieser GröĂenordnung lohnt sich auch im Falle Netanjahu ein Blick auf die Familie. Bibis Vater war ein in Warschau geborener Geschichtsprofessor, der 1920 nach PalĂ€stina kam und seinen Namen von Mileikowsky in Netanjahu (âGott hat gegebenâ) Ă€nderte. Den GroĂteil seines immerhin ĂŒber 102 Jahre wĂ€hrenden Lebens war er als rechtsextremer Fanatiker bekannt, der seinem Sohn Benjamin (Bibi) spĂ€ter kein ZugestĂ€ndnis gegenĂŒber PalĂ€stina durchgehen lassen wĂŒrde und ein wirklich ganz ganz groĂes Israel als Endziel seiner BemĂŒhungen anstrebte.
Ben-Zion Netanjahu verbrachte mehrere Abschnitte seines Lebens in den USA, wo seine drei Söhne aufwuchsen. Als die UN-Generalversammlung 1947 den Plan zur Teilung PalĂ€stinas in einen jĂŒdischen und einen arabischen Staat verabschiedete, unterzeichnete Vater Netanyahu eine in der New York Times veröffentlichte Petition, in der er die Resolution aufs SchĂ€rfste verurteilte. Nach seiner RĂŒckkehr nach Israel wurde er nicht in die neue Freiheitspartei (der VorlĂ€uferin des Likud) aufgenommen, da seine Ansichten selbst fĂŒr Menachem Begins Geschmack zu extrem waren.
Uri Avnery am 9. Oktober 2010 ĂŒber Ben-Zion Netanjahu
Im Ergebnis ist Bibi der Sohn eines rechtsextremen Juden mit starker Bindung zu den USA. Bestens prĂ€sentabel in den vor allem auf Effekthascherei ausgerichteten US-Medien und gestĂ€rkt von stramm rechtsnationalen AIPAC-Lobbyisten, die ein betrĂ€chtliches WĂ€hlerpotenzial in den USA darstellen (die Zahl der Juden in den USA und Israel hĂ€lt sich derzeit in etwa die Waage). Zusammen mit dem blinden Gehorsam Deutschlands gegenĂŒber all diesen KrĂ€ften, das PalĂ€stinenser nur allzu gerne an Stelle seiner MitbĂŒrger bestraft sieht, ergibt sich die toxische Situation, vor der wir jetzt stehen.
Netanjahu ist damit ein vom Wertewesten gehĂ€tschelter und getĂ€tschelter Kriegsverbrecher mit unbegrenztem Handlungsspielraum bis hin zum Einsatz von Atomwaffen. Genozid an PalĂ€stinensern kann er paradoxerweise jederzeit mit den Verbrechen der deutschen Nazis gegen Juden rechtfertigen und das selbstgeschaffene Schreckgespenst der Hamas dient ihm dabei als allzeit willkommene Rechtfertigung fĂŒr Mord und Totschlag.
Die seit Monaten offen rechtsextrem agierende und international zunehmend als Paria geltende israelische Regierung traf nun unvermittelt im von der Ukraine gebeutelten Wertewesten auf die erhoffte Anerkennung, da wĂ€hrend eines hoffnungslosen Krieges nichts hilfreicher ist, als ein weiterer und noch weit gefĂ€hrlicherer Krieg, um von den eigenen Misserfolgen abzulenken. Der dabei abermals zum Vorschein kommende extreme Zynismus der FĂŒrsprecher eines vor allem kolonialistisch interpretierten Völkerrechtes ist an WiderwĂ€rtigkeit kaum zu ĂŒberbieten.
Die Zahl der in PalĂ€stina auf grausame Weise sterbenden Menschen ist wie unzĂ€hlige Male zuvor ungleich höher als die Opfer auf israelischer Seite, was Ausdruck eines verachtenswerten Rassismus ist. Nein, das Leben eines Juden ist nicht so viel wert wie das von zehn oder mehr Arabern. Und nein, es waren keine Araber, die jĂŒdische MitbĂŒrger in den europĂ€ischen Konzentrationslagern auf grausame und industrielle Weise ermordeten, sondern es waren vor allem Deutsche. Und es ist abermals Deutschland, das heutige Deutschland jedoch, das nun den Massenmord an einem Volk gutheiĂt, als wĂ€re es ein rein verwaltungstechnischer Vorgang.
David Andel