Nein zur geschlechtsneutralen Sprache

BrĂŒssel am 12. Oktober 2021

Zur KlĂ€rung etwaiger Ungewissheiten bei Auftraggebern und Lesern sieht sich die Presseagentur Andel zur Feststellung veranlasst, in ihrer Arbeit auch weiterhin keine „geschlechtsneutrale Sprache“ zur Anwendung kommen zu lassen. Dies gilt aufgrund der rechtlichen Situation ebenso fĂŒr vergangene BeitrĂ€ge aus diesem Hause, die in keinem Fall ĂŒberarbeitet werden dĂŒrfen.

„Die Bewegung der sogenannten politischen Korrektheit ist keine geeignete Methode zur Erhöhung der Gerechtigkeit oder auch nur zur verstĂ€rkten Gleichberechtigung oder Gleichstellung gesellschaftlich benachteiligter Personengruppen und wird vor allem dann als billiges Mittel zum Zweck favorisiert, wenn besagte Gruppen besser kommerziell angesprochen oder integriert werden sollen, was schlimmstenfalls einer neuen Form der Ausbeutung gleichkommt“, so David Andel zum Sujet allgemein.

„Es kann außerdem nicht sein, dass zunehmend viele Personenkreise nach einer ihnen eigens angepassten Sprache verlangen, da dies ein niemals endender Prozess mit immer weiterer Zersplitterung und Aufweichung immer neuer Sprachbereiche wĂŒrde, der nur die Zerstörung der Sprache als kommunikatives Mittel insgesamt zur Folge haben könnte.“, so Andel weiter. Der von der Rechtschreibreform des 1. August 1998 bereits angerichtete Schaden ist ein deutlicher Hinweis darauf, was neuerliche Flickschusterei anzurichten in der Lage wĂ€re.

Die Empfehlung des Rates fĂŒr deutsche Rechtschreibung vom 26. MĂ€rz 2021 besagt, jene geschlechtergerechte Schreibung wĂ€re „eine gesellschaftliche und gesellschaftspolitische Aufgabe, die nicht allein mit orthografischen Regeln und Änderungen der Rechtschreibung gelöst werden kann“.

Die Presseagentur Andel teilt die Auffassung des Rates fĂŒr deutsche Rechtschreibung, möchte darĂŒber hinaus jedoch dazu aufrufen, dass auch andere benachteiligte Personenkreise, beispielsweise solche mit sprachlichen Defiziten (Menschen aus anderen LĂ€ndern mit geringerem Sprachschatz oder solche mit physisch oder psychisch bedingten Symptomen sprachlicher EinschrĂ€nkung), sich in eine dringend nötige gesellschaftliche Diskussion einbringen, um eine insgesamt freiere und tolerantere Gesellschaft zu ermöglichen, die Sprache nicht als eine Möglichkeit der Abgrenzung missbraucht.

Sprache ist immer auch ĂŒberkommene Tradition und daher selten durchgehend positiv besetzt, eine Neutralisierung ihrer historischen Grundlagen wĂŒrde in letzter Konsequenz jedoch zu einer anderen Sprache und einem weiteren Verlust des Miteinander fĂŒhren. Eine bessere Welt sollte daher mit einer neuen Sprache beginnen, insbesondere der Ansatz von Esperanto als bislang nicht nur weltumfassende, sondern auch geschlechtsneutralere Sprache wĂ€re eine solche Option.

„Ausgrenzung findet auch in einer modernen Gesellschaft ĂŒberall statt und kann durch endlose Anpassung der Sprache weder abgeschwĂ€cht noch gelöst werden. Durch sprachliche Komplizierung entsteht mutmaßlich nur weitere Intoleranz. Dies ist folglich nichts anderes als die am wenigsten verpflichtende und billige Lösung, Ă€hnlich einer Demonstration fĂŒr eine gerechte Sache, jedoch ohne Nennung jener, die deren Feinde sind.“, so David Andel abschließend.