Systemeinstellungen > Benutzer > Startobjekte – so erleichtert man sich das Leben, theoretisch zumindest. Was in dieser Liste steht, startet automatisch, nur die Option „Ausblenden“, die tut mehr oder weniger gar nichts. Nehmen wir zum Beispiel Apples Anwendung Mail. Wird diese mit dem Anmelden automatisch gestartet, tritt sie immer schön prominent in den Vordergrund, egal, ob das Häkchen nun gesetzt ist oder nicht, ausgeblendet wird nicht. So geht dies mit vielen anderen Anwendungen auch respektive auch nicht. Im Prinzip geht die Funktion mit dem automatischen Ausblenden nie, sie ist offenkundig nur zu Dekorationszwecken vorhanden – und das, ja tatsächlich, traurig aber wahr, seit über zehn Jahren. Damals, zu Omis und Opis Zeiten unter NEXTSTEP – oder war’s OPENSTEP/Mach? Naja, wer weiß das schon noch …DVD Player > Einstellungen … > DVDs > Tonausgabe > Digitaler Ausgang – Ausgang (integriert).
Das ist eine Methode, mittels der man alle „normalen“ Töne über kleinere Computerlautsprecher ausgeben kann, wohingegen der DVD-Ton dann über den Digitalausgang wiedergegeben wird. Sehr praktisch das – theoretisch zumindest. Tatsächlich aber hat diese Funktion nie ihren Dienst getan, seit es sie gibt. Noch unter Mac OS X 10.4 Tiger funktionierte sie ab und zu einmal, meistens dann, wenn man sie das erste Mal benutzte, anschließend nicht mehr. Unter Leopard gilt bestenfalls: Der Rest ist Schweigen. Denn wer diesen Weg der Audiowiedergabe wählt, hört selbst mit den besten Lautsprechern der Welt nichts, zumindest nicht, wenn diese digital sind. Wird stattdessen die vom System vorgegebene Einstellung gewählt, klappt es mit der Tonausgabe, nur halt nicht automatisch.
Mail > Einstellungen > Allgemein > Beim Durchsuchen aller Postfächer folgende Postfächer auch berücksichtigen: > Verschlüsselte E-Mails. Natürlich möchte man, dass das Briefgeheimnis auch beim Versenden elektronischer Post gewahrt bleibt. Für Privatpersonen sind die dazu benötigten Zertifikate sogar in der Regel kostenlos erhältlich. Und wer Freunde und Kollegen dazu überredet, ebenfalls ein Zertifikat zu installieren, kann künftig ganz nach Herzenslust herrlich politisch unkorrekt kommunizieren, denn lesen kann das auf dem Transportweg niemand. Aber was hat man nochmals im März zu dieser oder jener Sache geschrieben? Kein Problem, dank Spotlight! Oder etwa nicht? Richtig, nicht. Verschlüsselte Mitteilungen sind undurchsuchbar, auch wenn besagte Option gegenteiliges vermuten ließe. Hier gilt wiederum: Diese Funktion ist seit ihrem Bestehen kaputt, es gibt sie nur scheinbar.
Systemeinstellungen > Ton > Toneffekte > Warnton & Toneffekte abspielen: – Ja, das ist fein, richtig gut durchdacht. Die großen Lautsprecher für Filme und iTunes, die kleinen für Warntöne und Toneffekte. Aber halt, wieso rast dann bei jeder versendeten E-Mail der Düsenjäger übers Surroundsystem? Bingo! Mail weiß seit Mac OS X 10.5 Leopard nichts mehr davon, dass seine Warntöne und Toneffekte gar keine sind. Wer also nicht vor Schreck vom Sofa fallen möchte, wenn Mail über viel zu große Lautsprecher sein Tun verlautbart, der sollte das Apple-Programm vor jedem audiophilen Hörgenuss am besten beenden.
Es ist schwer nachvollziehbar, wieso es so viele Leopard-Betatester und eine Qualitätskontrolle bei Apple gibt, solche recht elementaren Fehler jedoch einfach unter den Tisch fallen. Die Rede ist schließlich nicht von mäßig umgesetzten Ausstattungsmerkmalen, sondern von völlig versagenden. Fehler, über die wir und andere teilweise schon so oft berichtet haben, dass es fast langweilig würde, wäre es nicht so ärgerlich. Aber die Presse soll über Beta-Versionen ja am besten gar nicht nicht berichten, auch wenn in eben diesen Beta-Versionen die Fehler konsequent überleben. Der unkundige Kunde bleibt somit auf der Strecke und erwirbt ein abermals fehlerhaftes Produkt.
David Andel