BrĂŒssel am 3. August 2015
Die Presseagentur Andel kĂŒndigt mit sofortiger Wirkung an, keine weiteren Apple-zentrischen Medien mehr zu konzipieren, leiten oder mit Inhalten zu versehen. âWir sind an einem Punkt angelangt, an dem Apple keine eigene Subkultur mehr nötig hat und ein reines Apple-Medium kein inhaltlich oder wirtschaftlich ĂŒberlebensfĂ€higes Produkt mehr sein kann.â, so David Andel zum Ausstieg.
Der Startschuss des ersten Magazins der Presseagentur Andel zum Thema NeXT/Apple erfolgte 1991. Damals galt Steve Jobs als âEnfant terribleâ der Informationstechnologie und das Internet war nur einem kleinen Kreis von Anwendern zugĂ€nglich. âAls der NeXTcube 1991 erstmals in Deutschland vermarktet wurde, erschien uns dieser wie der Vorreiter einer besseren Welt. Die Ăbernahme des fast schon zum Skelett geratenen Unternehmens durch Apple brachte diesen Traum auf eine höhere Ebene.â Der seither erfolgte Umsturz nicht nur in Sachen Verbreitungsgrad des Internet, sondern auch hinsichtlich dessen Kommerzialisierung und selten standardisierter Unterteilung in immer neue offene oder geschlossene Benutzergruppen sowie der stets gröĂer werdende kriminelle, wirtschaftliche und staatliche Missbrauchsansatz zu Ăberwachungs- und Kontrollzwecken fordern eine grundlegende Umorientierung des erstarrten Medienmarktes.
Nicht Apple, Google, Microsoft oder deren Produkte mĂŒssen im Brennpunkt des Journalismus stehen, sondern fundamentale Entwicklungen und deren Auswirkungen auf das tĂ€gliche Leben sowie daraus abgeleitete positive wie negative Zukunftsvisionen. Journalismus darf nicht zum Medium einer SchrebergĂ€rtnerkolonie verkommen oder sich dieser unterwerfen, er muss vielmehr komplexe Sachverhalte einschĂ€tzen, beschreiben und rechtzeitig auch kritisieren wie davor warnen.
âWir waren sehr enttĂ€uscht von der Tatsache, dass Apple mit der Einstellung von Front Row den heimischen zentralen Medienserver begrub und durch eine reine Konsumstrategie namens Apple Music, Apple TV, iCloud usw. ersetzt hat und sehen hier schlimmstenfalls eine Wiederholung der unglĂŒcklichen Geschichte von Sony, in der zahlreiche Hardware-Innovationen zugunsten des uneingeschrĂ€nkten Konsums verkrĂŒppelt oder gar verhindert wurden. Apple Watch, iPad, iPod touch, iPhone sowie die iMac-, MacBook-, Mac-mini- und sogar die Mac-Pro-Reihe sind kaum mehr als kurzlebige und wartungsfeindliche KonsumgerĂ€te, auf denen kreative Inhalte eher Ausnahmeerscheinungen oder wenig sinnvoll sind.â, so David Andel.
âUnter den jetzigen UmstĂ€nden wĂ€re mir die UnterstĂŒtzung des Unternehmens Apple nie in den Sinn gekommen. Apple bietet keine bessere Medienwelt, sondern sieht den Endverbraucher und seinen GerĂ€tepark als eine Art Melkkuh, die ihr Melkzeug auch noch selbst bezahlt.â, so David Andel abschlieĂend.
BeitrĂ€ge zum Thema Informationstechnologie werden auch weiterhin von der Presseagentur Andel veröffentlicht, eine fortwĂ€hrende Fokussierung auf Unternehmenssegmente gleich welcher Couleur findet jedoch nicht mehr statt. Auch werden keine AuftrĂ€ge fĂŒr Artikel in Fachmedien oder solche mit geschlossenen Benutzergruppen (etwa fĂŒr iPad-EndgerĂ€te) mehr entgegengenommen, da insbesondere dort keine journalistischen Visionen verfolgt oder wirtschaftlich sinnvollen Einnahmemöglichkeiten generiert werden können.