Asus NX90Jq (David Lewis Design)

Welche Hardware sollte Apple herstellen, tut es aber nicht?

iPad, iPhone, iPod, iMac, Mac mini, Mac Pro sowie MacBook und MacBook Air/Pro stellen neben einer ganzen Menge Zubehör bislang die Hardware-Produktlinie von Apple dar. Reicht das aber fĂŒr einen Hersteller, der sich immer mehr der Unterhaltungselektronik zuwendet?

Apple ist durchaus gewillt, auch dort mitzumischen, wo es sich bislang immer eher raushielt. Deutlich wurde dies nicht nur mit den Produktreihen iPhone und iPad, sondern unter anderem auch mit dem Lautsprechersystem iPod Hi-Fi und 2010 mit den Bumpern fĂŒrs iPhone. Nachfolgend ein paar VorschlĂ€ge fĂŒr eine Wunschliste, teilweise auch mit GegengrĂŒnden.

Apple TV als vollstÀndiges TV-GerÀt

Ein echtes Apple TV könnte schon eine Kombination aus großem Display und dem bisherigen BeistellgerĂ€t sein, könnte aber ebenso ein besonders großer iMac mit 1080p-Display sein. Letzteres ist allerdings unwahrscheinlich, denn Apple will mit allen TV-Lösungen vor allem den eigenen Store fördern. Aber auch erstere Variante könnte einem Kabel und Konfigurationsprobleme ersparen und wĂ€re in vielen Wohnzimmern sicher ein großer Erfolg. Leider sind die Gewinnmargen bei TV-GerĂ€ten berĂŒchtigt niedrig und die Unterschiede internationaler TV-Gepflogenheiten (analoger Empfang, DVB-C/S/T, Pay TV usw.) zu groß, um eine einfache Lösung zu ermöglichen, weshalb sich Apple an diesem Markt vermutlich nur mit seiner bisherigen Lösung beteiligen wird.

Apple Remote als umfassendes Konzept

Die Apple Remote als alleinige Steuerung fĂŒrs Mac-zentrische Digital Hub ist ein zumindest fragwĂŒrdiger Ansatz. Zu vielfĂ€ltig ist das, was neben dem Mac noch alles gesteuert werden soll, zu unterschiedlich sind die AnsĂ€tze der jeweiligen Hersteller von Unterhaltungselektronik. Produkte wie iRedTouch und die dazugehörigen IRTrans-Module oder Steuersoftware wie Remote Buddy weisen aber den Weg in eine mögliche Zukunft und können fast alles mit allem integrieren. Schön wĂ€re es, kĂ€me Apple auf einen Ă€hnlichen Gedanken und wĂŒrde das Digital Hub umfassender sehen und nicht nur auf die Steuerung der eigenen Hardware beschrĂ€nken.

Mac midi

Der von Apple am 20. Juli 2000 auf der Macworld Expo in New York City vorgestellte Cube war trotz aller Innovation ĂŒberteuerter SpĂ€tgeborener. Die noch unter Classic laufende 450-MHz-Variante des WĂŒrfels kostete zum Startschuss mit 4499 DM betrĂ€chtliche 800 Euro mehr als heute der Doppelkern-Mac-mini mit fĂŒnffacher Taktfrequenz. Seit der Einstellung des Cube Anfang Juli 2001 scheint Apple das Interesse am Konzept des erweiterungsfĂ€higen Designklassikers verloren zu haben, bis heute klafft eine LĂŒcke in Apples Produktlinie bildschirmloser Computer zwischen Mac mini und Mac Pro. Gerne hĂ€tten manche Anwender den Komfort des Austauschs von Festplatten in 3,5 Zoll BaugrĂ¶ĂŸe oder aber Grafikkarten, ohne jedoch gleich auf den ausgesprochen großen und teuren Mac Pro zugreifen zu mĂŒssen. Gegen die EinfĂŒhrung eines solchen Computers spricht allerdings die Tatsache, dass Apple schon fĂŒr den Mac Pro aktuelle Grafikkarten nur spĂ€t und halbherzig unterstĂŒtzt und eher die Tage des Mac Pro gezĂ€hlt sind, als dass noch ein Cube-Nachfolger zu erwarten wĂ€re.

Transportable Widgets

Dashboard am Mac ist ein nicht wirklich ĂŒberzeugendes Konzept. WĂ€ren die Widgets jedoch vom Mac befreit auf einem simplen externen GerĂ€t zu installieren, könnte das Ganze einen interessanten Sinn ergeben. Neben der WohnungstĂŒr könnten Widgets fĂŒr Fahr- und AbflugplĂ€ne bereitgehalten werden, im Badezimmer stĂŒnde ein GerĂ€t, das die Wetterdaten zur VerfĂŒgung stellt und neben dem Bett gĂ€be es ein Widget, das verschiedene Radiostationen zur Auswahl bietet. Sony hat mit seinem Dash etwas Ă€hnliches in diese Richtung unternommen, Apple könnte das Ganze aber noch wesentlich konsequenter zu Ende denken und beispielsweise eine AirPort-Express-Basis integrieren. Beschickt wĂŒrde das System von allen iDevices und dem Mac aus.

Drahtlose iSight

FaceTime hat es vorexerziert, Videokonferenzen sind mobil am schönsten. Drahtlos ansprechbare iSights wĂ€ren daher eine reizvolle Angelegenheit, um ohne großen Aufwand in verschiedene RĂ€ume schalten zu können, um GelĂ€nde und HaustĂŒren zu ĂŒberwachen oder nachzuschauen, was der Nachwuchs gerade treibt. Bei der Original-iSight konnte das Objektiv mit einer mechanischen Blende vor neugierigen Blicken verschonen – auch das wĂ€re bei einer drahtlosen iSight natĂŒrlich zu begrĂŒĂŸen. Kaum eine Webcam, die nicht von Apple stammt, ĂŒberzeugt bislang wirklich, ob drahtlos oder nicht, eine neue FaceTime-taugliche Produktreihe könnte hier Abhilfe schaffen.

David Andel